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Laubenhaus

LAUBENHAUS

Bei dem Museumsgebäude handelt es sich um ein typisches Laubenhaus, das sich von den südlichen Lauben bis zur Silbergasse erstreckt. Ursprünglich dürfte es sich um drei einzelne Häuser gehandelt haben: ein Handelsgebäude, ein südlich daran angeschlossenes Lagerhaus und ein zunächst unabhängiges Wohnhaus an der Silbergasse. Daraus wuchs das jetzt bestehende Gebäude zum heutigen Bestand mit drei Lichthöfen zusammen.

Die romanischen Kernbauten aus dem 13. Jahrhundert wurden in den folgenden Jahrhunderten erweitert und ausgebaut. Das Haus an der Silbergasse erlangte bereits im Spätmittelalter seine heutige Breite. Während die ersten gotischen Ausbauten am heutigen Museumsgebäude nicht mehr oder nur an älteren Öffnungen an den Fassaden abzulesen sind, prägen die späteren Ausbauten der Gotik und Renaissance noch heute das äußere Erscheinungsbild und den Raumeindruck im Inneren. So wurden im Haus an der Silbergasse um 1500 die ebenerdigen Räume eingewölbt und in den darüberliegenden Geschossen zeittypische Wohneinheiten mit Stube, Küche und Kammer geschaffen. Das Haus an den Lauben wurde erst in Folge repräsentativ ausgebaut und mit charakteristischen Raumelementen eines Bozner Bürgerhauses mit Vorplatz und Küche zum Lichthof versehen.

Zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert erfuhr die Ausstattung in den Wohnräumen einige Erneuerungen und Ergänzungen. Erst im 20. Jahrhundert kam es wieder zu prägenden baulichen Eingriffen.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden auch die Dachgeschosse, eines davon geplant vom Südtiroler Architekten Othmar Barth, zu Wohnzwecken adaptiert. Die Räumlichkeiten der Obergeschosse boten Platz für die wachsende Kunstsammlung.

Das Museumsgebäude bildet mit seiner Struktur und Ausstattung ein eindrückliches Beispiel eines Bozner Bürger- und Handelshauses, das seine mittelalterlichen und gotischen Grundstrukturen weitgehend erhalten hat. Seit seiner Errichtung nachweislich Handelsgebäude, diente das Haus unter dem Besitz der Kaufmannsfamilie Eccel als Einrichtungsgeschäft und Kunstgalerie. Josef Kreuzer, der das Haus und die Sammlung seit Ende der 1990er Jahre besaß, überschrieb beides wenige Wochen vor seinem Tod 2017 dem Land Südtirol – mit dem ausdrücklichen Wunsch, dort ein Museum einzurichten.